Um solche nachteiligen Einflüsse auf das Direktsignal auszuschließen, haben manche Amp-Hersteller den Effekt-Einschleifweg wie bei einem Mischpult ausgeführt. Dabei verbleibt das Direktsignal im Verstärker, es wird nur ein gewisser Anteil des Signals zu den Effekten geschickt, dort bearbeitet und später mit dem Direktsignal im Amp wieder zusammengemischt. Da hier von den Effekten kein unbeeinflusster Direkt-Anteil, sondern nur das pure Effektsignal gefordert wird, müssen diese beim Anschluss an einen Parallel-Effektweg auf 100 % Effektanteil eingestellt werden. Die Mischung zwischen Direkt- und Effektsignal erfolgt dann an einem separaten Regler des Verstärkers, der dann z. B. mit "Effects Bend", "Wet/Dry" o.ä. beschriftet ist.
Für manche Effektarten eignet sich das parallele Einschleifen freilich nicht, womit vor allem Dynamikkompression (Compressor) und Dynamikbegrezung (Limiter) gemeint sind. Da ja z. B. beim Einsatz eines Limiters unerwünschte Pegelspitzen zuverlässig auf das gewünschte Maß reduziert werden sollen, würde es wenig Sinn machen, den Effekt außer Kraft zu setzen, wenn unbeeinflusste Signalanteile am Dynamikbegrenzer vorbei fließen könnten. Allerdings kann ein paralleler Einschleifweg zu einem seriellen umfunktioniert werden, wenn am Mischpoti das Direktsignal auf Null zurückgedreht wird, sodass nur noch das Effektsignal zur Wirkung kommt. In diesem Fall wird bei den üblichen Effekten wie Chorus, Hall, Delay etc. wieder der gewünschte Direkt-Anteil am Effektgerät selbst eingestellt, und in der Effektkette kann dann ein Kompressor wie beim seriellen Effektweg wirkungsvoll betrieben werden.
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