Computer_Musik

 

   

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Der Musik-PC
Musikproduktion mit dem Windows-PC

 

Alles in Realtime – Stichwort „Latenz“

 

Damit das Spielen von virtuellen Instrumenten (Synthies, Drum-Machines, Samplern, usw.) erst Spaß und auch Sinn macht, sollte alles in Echtzeit stattfinden. Das heißt, dass wenn ihr einen Ton anspielt, dieser auch direkt vom entsprechenden Software-Instrument wiedergegeben wird – ansonsten ist es übrigens auch unmöglich, eine Spur mit einem solchen Instrument live zum Takt einzuspielen, wenn der Ton erst 1 Sekunde später erklingen würde. Ebenso sieht es natürlich auch mit Effekten aus. Wenn ihr mixen oder eine Spur mit einem Effekt bearbeiten wollt, sollte man die Änderungen, die ihr an den einzelnen Parameter-Knöpfen und –Reglern vornehmt, auch direkt hören.

Natürlich betrifft die Echtzeitfähigkeit auch die Aufnahme von realen Instrumenten über ein Mikrofon oder direkt an den Rechner angeschlossen.

Die Onboard-Soundkarte eures PCs oder auch die hochgepriesenen Soundkarten, die es in den diversen Elektro-Discountern zu kaufen gibt, erfüllen diese Ansprüche bei weitem nicht. Das Stchwort heißt „Latenz“. Als Latenz bezeichnet man vereinfacht gesagt die Zeit, die vergeht, ehe ein Signal von der Aufnahme bzw. des Anspielens bis zur Wiedergabe vergeht. An einem Beispiel verdeutlicht: Ihr möchtet eine Akustikgitarre über ein Mikrofon in den Computer aufnehmen. Das Mikrofon ist an einen Mikrofonvorverstärker angeschlossen, dieser wiederum muss in einen A/D-Wandler (Analog/Digital) bzw. Interface, wo euer analoges, akustisches Gitarrensignal, welches das Mikrofon überträgt, in ein digitales Signal für den Computer (also in eine Reihe von „0“ und „1“) umgewandelt wird, um dann in der Software zusätzlich noch die PlugIns (Equalizer, Kompressor, Hall, usw.) zu durchlaufen und am Ende wiederum einen D/A-Wandler (Digital/Analog) zu durchlaufen, der das digitale Signal wieder in ein analoges Signal wandelt, mit dem eure Boxen (bzw. Endstufe + Boxen) wieder etwas anfangen können, um es wiederzugeben. Lest euch diesen letzten Satz (ich weiß, er ist lang) bitte bei Bedarf mehrmals durch – so lange, bis ihr es verstanden habt, denn dies ist das Grundprinzip einer jeden Aufnahme mit dem Computer. Auch wenn ihr ein Interface mit integriertem Mikrofonvorverstärker besitzt, entspricht der Vorgang exakt dem eben beschriebenen – hier findet eben nur alles in einem Gerät statt. Es ist also eine ganz schöne Kette, die euer Signal durchlaufen muss, bis es wieder aus den Lautsprechern an euren Ohren landet. Entsprechend leistungsfähig muss eben auch eure „Soundkarte“ bzw. euer Interface sein, um das alles in einer vernünftigen Zeit zu absolvieren. Einen Latenz-Wert von 5ms (Millisekunden) sollte das Gerät nicht unbedingt überschreiten, damit es einigermaßen Spaß macht. Aber auch im günstigen Einsteigerbereich gibt es eine Menge Geräte, die dieses Kriterium erfüllen.

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