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Effekte
Delay & Echo

 

Am Anfang war das Tonband
 
Die ersten Echogeräte waren nichts anderes als zweckentfremdete Tonbandmaschinen. Um ein Audiosignal zu verzögern, wurde es vom Aufnahmekopf aufgezeichnet und direkt darauf am Wiedergabekopf wieder abgetastet. Der Grad der durch dieses Verfahren erreichbaren Verzögerung hing zum einen vom Abstand zwischen Aufnahme- und Wiedergabekopf, zum anderen von der Bandgeschwindigkeit ab. War mehr als eine einzige Echowiederholung erwünscht, so wurde das Signal vom Wiedergabekopf noch mal zum Aufnahmekopf zurückgeführt, sodass praktisch ein geschlossener Signalkreislauf entstand.

Dub-Musikern schwören auf diesen Effekt: Das Roland Space Echo.
Die Zahl der Echowiederholungen hing dann vom Pegel ab, mit dem man das abgetastete Signal auf den Aufnahmekopf zurückführte: Je höher der Pegel, desto mehr Echowiederholungen. Um Rückkoppelungen zu vermeiden, durfte dabei natürlich der Pegel des zurückgeführten Signals nicht höher sein als der des Original-Eingangssignals.
Um einen guten Frequenzgang zu erreichen, ist eine Bandgeschwindigkeit von mindestens 19 cm/s (besser noch 38 cm/s) nötig, und der Abstand zwischen Aufnahme und Wiedergabekopf in der Regel darf nur wenige Zentimeter betragen. So lassen sich natürlich nur kurze Verzögerungszeiten erzielen. Wollte man längere Verzögerungszeiten erreichen, so musste man sich zweier Tonbandgeräte bedienen. Die Geräte wurden in einem bestimmten Abstand voneinander aufgestellt, und das Magnetband wurde durch die Bandführungen beider Geräte geleitet. Aufgenommen wurde dann mit Maschine 1 und wiedergegeben mit Maschine 2.
Erstmals angewendet wurde diese Technik in den 5Oer Jahren von den Pionieren der Elektronischen Musik, die dieses Verfahren dazu nutzten, auf relativ einfache Weise vielschichtige, dichte Klangfelder herzustellen. In jüngerer Zeit ist dieses Verfahren von Brian Eno, Robert Fripp, David Torn und anderen wieder aufgegriffen und weiterentwickelt worden, allerdings setzt man mittlerweile Digital Delays an Stelle der Bandmaschinen ein, wenn es darum geht, extrem lange Verzögerungszeiten zu erreichen. Besonders geeignet für die Erzeugung langer  Loops sind neben dem recht teuren TC2290 Geräte wie das Oberheim Echoplex oder das Lexicon Jam Man.

Das Analog-Echo Memory Man von Electro Harmonix. Das aus den 70-ern stammende Gerät ist auch heute noch sehr gefragt, sodass der Hersteller es vor einigen Jahren wieder aufgelegt hat.