Drums_Percussion
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SoundWorx für Drummer II
Drumset-Mikrofonierung
 

Beispiele für die Mikrofonierung von Toms
Wir gehen von einem Drumset mit zwei Rack-Toms und einem Floor-Tom respektive Tom in einer Floor-Tom-Position aus. Es bietet sich an, bei den Rack-Toms das Mikrofon für das linke Tom in den Bereich zwischen der Position "12 Uhr" bis "13 Uhr" anzubringen.
Für den Fall, dass das rechte Tom in das Mikrofon des linken Toms "überspricht", sollte das Mikrofon näher in die Position "13 Uhr" gebracht werden, um die Eigenschaften des Mikrofons optimal auszunutzen:
Bei einem Mikrofon mit Nieren-Richtcharakteristik wird der gegenüber der Einsprechrichtung einfallende Schall (fast) gar nicht aufgenommen.
Bei einem Mikrofon mit Super- oder Hyper-Nieren-Charakteristik ist es der in einem Winkel von etwa 20 Grad seitlich rechts und links gegenüberliegend der Haupteinsprechrichtung einfallende Schallanteil, der weitgehend "ausgeblendet" wird. Beim rechten Rack-Tom bietet sich die Position "11 Uhr" für das Mikrofon geradezu an.

Zweifache Mikrofonierung von Toms

Bei aufwändigeren Produktionen wird gelegentlich auch die Resonanzfellseite der Toms mit Mikrofonen versehen. Dies dient zur Stützung des Gesamtklangs der Toms. Der von diesen Mikrofonen aufgezeichnete Klang zeichnet sich durch einen verstärkten Sustain-Anteil mit deutlichem Oberton-Anteil und wesentlich geringerem Anteil an Attack im Vergleich zum Klangbild der Schlagfellseite aus.
Die verwendeten Mikrofone können nach dem gleichen Prinzip wie die der Schlagfellseite positioniert werden.

Nützlich ist diese Art der Abnahme in jedem Fall , denn man kann so die charakteristischen Klanganteile des Schlagfellklangs (attackbetont) und des Resonanzfellklangs (starke Obertöne und deutliche Abbildung des Sustains) gezielt und an getrennten Kanalzügen herausarbeiten. Anschließend kann man mit den Kanalfadern den Anteil der beiden Sounds bestimmen.
Innen-Mikrofonierung der Toms
Verschiedene Firmen bieten Systeme mit diversen Mikrofontypen an, die sich in der Trommel anbringen lassen. Ein fest installiertes Mikrofon in einer Trommel bedeutet optimaler Schutz gegen Übersprechen durch andere Signalquellen.
Gleichzeitig steigt aber die Rückkopplungsempfindlichkeit gegenüber den Resonanzfrequenzen durch den Umstand, dass sich das Mikrofon in einem kleinen, begrenzten Raum befindet und in diesem Raum "von allen Seiten" beschallt wird. Hier ist sowohl sorgfältige Ausrichtung des Mikrofons als auch ständig kontrollierte bzw. neu angepasste Einstellung des Equalizers erforderlich.
Abhängig von den akustischen Gegebenheiten des jeweiligen Raumes und der Stimmung der Toms ist dann meist eine gezielte, enge Absenkung der ermittelten Resonanzfrequenz nötig.

Mikrofone mit nierenförmiger Richtcharakteristik eignen sich auch hier besonders gut, da sie bauartbedingt seitlich einfallenden Schall stark gedämpft (bis zu 6 dB) aufzeichnen und gegenüber der Haupteinsprechrichtung einfallenden Schall (fast) gar nicht aufzeichnen.

Gut geeignet sind Mikrofone mit einer Achter-Richtcharakteristik, wenn die beiden Einsprechrichtungen gegenphasig arbeiten, denn dann sind Rückkopplungen weitgehend ausgeschlossen. Das Mikrofon kann im Prinzip genau so positioniert werden wie bei der Abnahme von der Oberseite des Schlagfells, nur das nun eben die Fellunterseite abgenommen wird.
Je weiter man das Mikrofon in Richtung Kesselrand verschiebt, desto weniger attack-betont wird das Klangbild erscheinen. Soll der Attack deutlicher abgebildet werden, ist das Mikrofon mit der Einsprechrichtung mehr zum Anschlagsbereich hin auszurichten.

Mikrofonierung von Concert-Toms
Bei der Aufzeichnung und Übertragung von Concert-Toms, bzw. Toms mit abmontiertem Resonanzfell macht es wenig Sinn, die Trommeln von der Schlagfellseite abzunehmen, da es sich hierbei um Instrumente handelt, die an sich schon relativ wenig Tonanteil, aber viel Attack produzieren. Die Mikrofone werden hier an die Unterseite der Concert-Toms aufgestellt, wobei die Mikrofonkapsel gerade über den unteren Rand des Kessels in das jeweilige Tom hineinragt.
Das Verhältnis zwischen Attack-Anteil und Kesselton bestimmt die Mikrofon-Position: Je näher man das Mikrofon an das Schlagfell heranschiebt, desto geringer wird der tonale Anteil und der "Attack" tritt umso deutlicher hervor.
Bassdrum Snare Toms Cymbals