Keyboards_MIDI  
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MIDI
Musical Instruments Digital Interface
 
Running Mode
Der Running-Mode dient in erster Line der Reduktion von MIDI-Daten. WIe das funktioniert, veranschaulicht folgendes Beispiel: Die meisten MIDI-Nachrichten bestehen aus einem Status-Byte und einem oder zwei Daten-Bytes. Um den Beginn eines dreistimmigen Akkords zu senden, sind zum Beispiel insgesamt 3 x 3 = 9 Bytes erforderlich, wobei 3 Note-On-Status-Bytes gesendet werden müssen.
Eine Reduzierung der Datenpakete ermöglicht der "Running Mode", den bis auf wenige ältere Synthis fast alle MIDI-Geräte verstehen. Hierbei wird nur ein Status-Byte mit dem Note-On-Befehl gesendet, darauf alle sechs Datenbytes der drei Akkordnoten (Tastennummer und Anschlagdynamik pro Note). Das Gerät nimmt an, dass der Note-On-Befehl so lange für alle folgenden Daten gilt, bis ein anderer MIDI-Statusbefehl gesendet wird. Dies wäre z.B. der Note-Off-Befehl beim Loslassen einer Taste. Dadurch wird der Running Status für Note-On-Nachrichten unterbrochen. Auch der Note-Off-Befehl wird zunächst nur einmal gesendet. Lässt man auch die anderen Akkordtasten los, so folgen nur noch die Daten-Bytes der entsprechenden Note-Off-Nachrichten.
Durch den Running-Mode spart man eine Menge an Bytes ein und entlastet den MIDI-Bus. Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen: Manche Tastaturen oder MIDI-Sequencer senden beim Loslassen einer Taste (bzw. beim Beenden einer Note) statt eines Note-Off-Befehls eine Note-On-Nachricht mit dem Velocity-Wert Null. Wirkt die Anschlagdynamik auf die Lautstärke der Note (was fast immer der Fall ist), so wird sie dadurch ebenfalls beendet. Weil nun alle Spielnachrichten Note-On-Befehle sind, wird der Running-Mode dadurch gar nicht unterbrochen. Es reicht ein Note-On-Status-Byte, auf das beliebig viele Datenbytes wahlweise mit Velocity ungleich Null (Notenbeginn) oder Velocity Null (Notenende) folgen können.