Position 1: ...in der Bassdrum, nahe am Schlagfell |
Die hier gezeigte Mikrofon-Position in der Nähe des Schlagfells führt zu einem Klangbild, welches deutlich vom "Impuls" des Schlägels dominiert wird. Diesen Sound kann man durch Verschieben bzw. Anwinkeln des Mikrofons zum Schlegelanschlagspunkt auf dem Bassdrumfell hin verstärken. Soll der Sound vermindert werden, richtet man das Mikro mehr zur Kesselwand.
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Diese Mikrofon-Position eignet sich natürlich besonders gut für Musikstile, in denen schnelle Bassdrumfiguren gespielt werden (Heavy-Trash-Death-Metal-Fusion-Punk) und es somit von daher wichtig ist, den Anschlag deutlich und sauber im Gesamtklang abzubilden. Ebenfalls eignet sich diese Methode gut bei Drummern, die nicht gerade über einen "Eisen-Fuß" verfügen und doch einen "punchy" Bassdrum-Klang erzielen möchten. |
Position 2: ...vor der Bassdrum in ca. 5cm bis max. 15 cm Abstand |
Verfügt die Bassdrum über ein geschlossenes Resonanzfell, ist es wichtig, ein Mikrofon auszuwählen, das recht unempfindlich gegenüber Rückkopplungen ist. Die Richtcharakteristik des Mikrofons sollte eine Niere sein, da so das von der Einsprechöffnung gegenüberliegende Seite her eintreffende Signal weitgehend ausgeblendet werden kann.
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Bei solch einer Mikrofonierung dominiert eher der Ton der Bassdrum als der Attack den Gesamtklang, daher eignet sie sich sehr gut für Jazz und leisere Musikstile, bei denen vorwiegend akustische Instrumente eingesetzt werden. Da das Schlagzeug dabei oft hinter den anderen auf der Bühne stehenden Signalquellen steht, bzw. diese meist wesentlich weniger lautstark sind, hält sich auch das Übersprechen auf das vor dem Resonanzfell stehende Bassdrum-Mikrofon in Grenzen.
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Position 3: ... mit gerade in die Bassdrum hineinragender Mikrofonkapsel
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So kannst Du eine Klang-Kombination aus den beiden anderen Positionen schaffen. Richte das Mikro auf den Schlegelanschlagspunkt, um den Attack-Anteil im Gesamtklang zu bestimmen. Durch Verschieben des Mikrofons um nur einige Zentimeter kannst Du die Bassanhebung bestimmen, also den Nahbesprechungs-Effekt ausnutzen.
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Wie kann man einen Nahbesprechungs-Effekt in dieser Distanz ausnutzen? |
Ein Nahbesprechungs-Effekt tritt zwar nur im Nahfeld auf, die Ausdehnung des Nahfeldes ist allerdings proportional zur Wellenlänge. Somit kann man durch ein Verschieben der Mikrofonkapsel um nur wenige Zentimeter vor oder zurück eine sehr deutliche Bassanhebung herbeiführen. Bevor man also am Mixer-EQ in stundenlangen Soundchecks eine Korrektur vorzunehmen versucht, sollte erst einm al die optimale Position gefunden werden. |
Welcher Frequenzbereich ist entscheidend für den Bassdrumsound? |
Für einen druckvollen Bassdrumsound hebt am Mixer allgemein einen engen Frequenzbereich (meistens zwischen 60 und 100 Hz) um einige dB an. Entscheidend für den Nachklang der Bassdrum ist zum großen Teil das Resonanzfell. Da ein Mikrofon mit Nierencharakteristik auch seitlich einfallenden Schall aufzeichnet, wird bei Aufstellung des Mikrofons gemäß Position 3 auch ein guter Teil des Resonanzfellklangs aufgezeichnet. Auf Grund der Richtcharakteristik des Mikrofons wird er aber um einige dB gedämpft übertragen und rundet das Gesamtklangbild ab. Soll der Anteil des Resonanzfellsounds im Gesamtklang stärker herausgearbeitet werden, so kann auch zu einem Mikrofon mit Achter-Charakteristik greifen. |
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