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SoundWorx für Drummer I
Drumtuning - wie eine Trommel "funktioniert"... |
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Attack |
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In dem Moment, wenn der Stock auf das Schlagfell trifft, wird das Fell zunächst nur punktuell ausgelenkt, und die resultierende Schwingung entwickelt sich zunächst auch nur ungleichmäßig, also "verzerrt", bis das Fell in seiner Gesamtheit maximal ausgelenkt ist und danach in gleichmäßige Schwingung übergeht. Diese Phase wird als Attack (= Anschlag) bezeichnet.
Die Schwingung des Schlagfells wird dann durch die Luftsäule im Kessel auf das Resonanzfell übertragen. Dieses wird also zeitlich versetzt zur Schwingung angeregt, wobei durch die Komprimierung der Luftsäule das Resonanzfell in seiner Gesamtheit sofort gleichmäßig ausgelenkt wird. Die dem Schlagfell eigene anfängliche "Verzerrung" entfällt. |
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Die Schwingung des Schlagfells wird auf den Trommelkessel durch die Kesselgratung
übertragen. Das Frequenzbild der Fellschwingung wird durch die Übertragung in ein anderes Medium verändert. Dieses veränderte Frequenzbild wird - ebenfalls über die Kesselgratung - auf das Resonanzfell übertragen. |
Letztendlich wird die Schwingung des Schlagfells also
1. leicht zeitversetzt
2. auf verschiedenen Wegen (Luftsäule/Kessel)
auf das Resonanzfell übertragen.
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Sustain |
Hat nun das Resonanzfell seine maximale mechanische Auslenkung erreicht, schwingt es wieder über seine ursprüngliche Ruhelage hinaus zurück und beschleunigt die Luftsäule in umgekehrter Richtung. Wenn kein weiterer Anschlag stattgefunden hat, wird das Schlagfell nun durch diese Resonanzfellschwingung und natürlich auch durch die Resonanz des Kessels in veränderter Form zur Schwingung angeregt. Hiermit beginnt die Sustain
genannte Phase. |
Der so eingeleitete Prozess setzt sich nun weiter fort, bis die eingesetzte Schwingungsenergie durch den mechanischen Widerstand, den die Trommelkomponenten der Schwingung entgegensetzen, aufgebraucht ist (oder ein neuer Anschlag erfolgt). Während dieses Prozesses verändert sich permanent das Frequenzbild der Gesamtschwingung. Bewegt sich die Frequenz in einem kleinen Bereich, so produziert die Trommel einen "fast reinen Ton".
Grundsätzlich ist dies erst einmal ein Grund zur Freude, allerdings kann solch eine gute Stimmung auch negative Effekte haben. Eine so gut gestimmte Snaredrum kann z.B. dann bei bestimmten Tönen in einem Song sehr deutliche Nebengeräusche ( wie z.B. Nachrascheln des Snare-Teppichs) produzieren; Und eigentlich sehr gut klingende Toms können in einem bestimmten Song plötzlich dünn und drucklos wirken, da ihre Stimmung zur Tonart dieses Songs dissonant ist. Diese Effekte lassen sich allerdings durch geringfügiges Umstimmen der Trommeln eliminieren. |
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