Gitarre_Bass  
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Amps
Verstärker für Gitarre und Bass - Tuning-Tipps
 

Das Clipping - wie Verzerrung entsteht
Vor allem Gitarristen haben sich eine unsachgemäße Nutzung des Verstärkers zueigen gemacht, an die Gerätehersteller ursprünglich gar nicht gedacht haben. War es früher das Ideal, eine möglichst unverzerrte Wiedergabe zu erreichen, scherten sich einige Musiker wenig um die Bemühungen der Verstärker-Konstrukteure und drehten ihre Verstärker bis zur Verzerrung auf. Was anfangs wohl eher aus der Not heraus geschah, mit kleinen Amps ein immer größer werdendes Publikum beschallen zu müssen, wurde bald zum allgemein verbreiteten Stilmittel.

Die charaktervollen Verzerrungen entstehen, wenn eine Verstärkerstufe so weit aufgedreht wird, dass sie (oder die nachfolgende Stufe) dieses hochverstärkte Signal nicht mehr sauber verarbeiten kann und ins Clipping übergeht.

Anschaulich lässt sich dieses anhand einer Sinustonwelle darstellen. Am Eingang der ersten Verstärkerstufe besitzt diese Welle noch ihre ursprüngliche Form mit gleichmäßigen Rundungen. Solange die Verstärkerstufe noch sauber arbeitet, entsteht am Ausgang ein exaktes Abbild dieser Wellenform.
Führt man dieser Stufe ein zu starkes Eingangssignal zu, so reicht die Versorgungsspannung nicht mehr aus, die Rundungen der Tonwelle exakt verstärkt abzubilden, und als erstes werden dann die Spitzen der Rundungen abgeflacht.
Bei sehr starker Übersteuerung entsteht so aus der ursprünglich gerundeten Wellenform ein quasi rechteckförmiges Gebilde. Diesen Vorgang nennt man Clipping, weil hier in der Tat die stärksten Pegelspitzen abgeschnitten werden. Durch diese Wellen-Verformung entstehen im Endprodukt zahlreiche Obertöne, die im ursprünglichen Signal so nicht enthalten waren. Je nach  Spektrum dieser Obertöne kann man den verzerrten Ton als angenehm singend oder als hässlich sägend wahrnehmen.
Spannungsanpassung Leistungsanpassung Clipping