Gitarre_Bass  
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History - kurze Geschichte der E-Gitarre
Von den Anfängen bis heute
 

Martin, Dopyera und Gibson
Die Geschichte der E-Gitarre ist untrennbar mit diesen Namen verbunden, obwohl keiner von ihnen je eine E-Gitarre gebaut hat. Christian Friedrich Martins wichtigste Leistung war es, den  Gitarrenkorpus so umzubauen, dass er mit Metallsaiten spielbar wurde. Seine Gitarren wurden dadurch lauter, prägnanter im Ton und universeller einsetzbar. Martins Modelle wurden mit jedem neuen Entwicklungsschritt robuster, größer und - als Folge davon - beliebter und begehrter.
Etwa 60 Jahre nach Martins ersten Versuchen ging der Sohn eines Einwanderers aus England daran, die Gitarre nach seinen Vorstellungen zu verändern. Orville Gibson war Laie auf dem Gebiet des Instrumentenbaus und ging deshalb mit unkonventionellen Ansichten ans Werk. Sein großes Vorbild waren Violinen, deren Konstruktionsprinzip auf die Gitarre zu übertragen versuchte.
Das Resultat dieser einfachen, aber nachvollziehbaren Überlegung war eine Gitarre mit gewölbter  Decke , gewölbtem  Boden (beides aus massivem Holz geschnitzt) und einem  Hals , der deutlich nach hinten gewinkelt war. Gibsons Idee funktionierte, und seine Instrumente fanden so viel Anhänger, dass in seiner Heimatstadt Kalamazoo 1902 eine Firma gegründet wurde, um der rasant steigenden Nachfrage nachzukommen: The Gibson Mandolin-Guitar Company.
So fing alles an...

Dopyera
Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg war die erste große Ära der Schallplatte. Grammophone gehörten zur Einrichtung eines gutsortierten Haushalts, wie heute der Videorekorder. Eines Tages müssen die Dopyera-Brüder, die in Los Angeles Saiteninstrumente bauten, ihr heimisches Grammophon zerlegt haben. Jedenfalls begannen sie ein System der Klangverstärkung auf rein akustischem Weg zu entwickeln, ähnlich dem, das damals die Schellack-Platten zum Klingen brachte.

Die Dopyeras stanzten aus dünnem Blech einen flachen Trichter, setzten ihn mit der Öffnung nach unten in einen Gitarrenkorpus und platzierten den Steg auf der Spitze des Trichters. Das Resultat war ein Instrument von bis dahin ungekannter Lautstärke, das sofort von den Musikern angenommen wurde.

Gemeinsam mit ein paar Geldgebern und Partnern gründeten die Dopyeras eine Firma, der sie (als gute junge Amerikaner) den Namen National gaben. Nach ein paar internen Differenzen gründeten einige Dopyera-Brüder später eine zweite Firma, und diesmal erinnerten sie sich offenbar an ihre Herkunft, denn der Firmenname Dobro lässt sich sowohl als Wortschöpfung aus DOpyera BROthers verstehen, wie auch vom tschechischen Wort dobre (= gut) ableiten.
Die Gitarren, egal ob von NATIONAL oder DOBRO, kennen wir heute unter der Bezeichnung Resonatorinstrument, und auch über sechzig Jahre nach ihrer Erfindung sind sie immer noch im Gebrauch, trotz aller Entwicklungen auf dem Sektor der E-Gitarre.



Mit Grammophon-Technik gebaut: die Dobro