 |
History - kurze Geschichte der E-Gitarre
Von den Anfängen bis heute
|
|
George D. Beauchamp und Adolph Rickenbacher
|
Versuche, Musikinstrumente elektrisch zu verstärken, hatte es seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts immer wieder gegeben. Solange jedenfalls kein vernünftiges System zur Verstärkung existierte, gab es immer wieder genervte Musiker, die sich nicht gegen die geballte Kraft der Bläser im Orchester durchsetzen konnten. Einer dieser Frustierten war ein Texaner mit Namen George Beauchamp. Er spielte Hawaii-Gitarre und Geige und versuchte das Problem zu lösen, indem er ein Grammophon-Horn an seinen Instrumenten befestigte.
|
Er war damit nur einigermaßen zufrieden, denn kaum waren die ersten NATIONALs auf dem Markt, begann er wieder mit Spulen und Magneten zu basteln, wie er es 1925 schon einmal getan hatte. Damals hatte er einen der ersten Tonabnehmer eines Plattenspielers (wohlgemerkt nicht den eines Grammophons!) auseinander genommen. Er bestand aus einem Permanent-Magneten und einer Spule. George Beauchamp befestigte ihn an einer Gitarre aus massivem Material, die er sich zu Testzwecken gebaut hatte. An Stelle der Tonabnehmernadel führte er die Saiten ins Magnetfeld des Tonabnehmers.
Aber Beauchamp hatte nicht nur den elektromagnetischen Tonabnehmer erfunden, er hatte ihn auch auf einer Gitarre mit massivem Korpus montiert und somit den Vorläufer der "Solidbody" kreiert.
|
 |
In der Nachbarschaft der Dopyera-Brüder arbeitete ein emigrierter Schweizer namens Adolph Rickenbacher. Er erledigte in seiner Firma diverse Metallarbeiten für die Dopyeras und war schnell bereit, mit Beauchamp zu kooperieren. Wir erinnern uns, George Beauchamp spielte Hawaii-Gitarre, deshalb war es nicht überraschend, dass die erste Gitarre, die mit dem neuen Tonabnehmer ausgerüstet war, ein Instrument war, das flach auf den Schoß gelegt wurde.
|
Während der Prototyp noch aus Holz gefertigt war, ging das Instrument mit einem Korpus aus Aluminium in die Serienfertigung. Auch kein Wunder, denn Rickenbacher besaß ja eine Metallfabrik. Später änderte er übrigens seinen Namen in "Rickenbacker", weil es für Amerikaner leichter auszusprechen war.
|
 |
So ungewöhnlich wie Konstruktion und Material der ersten serienmäßig hergestellten elektrischen Hawaii-Gitarre war damals auch ihre Form. Diese erste Rickenbacker hatte einen kleinen kreisrunden Korpus und einen vergleichsweise langen, schlanken Hals. Wer dieses Modell einmal gesehen hat, versteht, warum es im Musikerkreisen als "Bratpfanne" bekannt wurde.
|
|
|