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History - kurze Geschichte der E-Gitarre
Von den Anfängen bis heute
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Les Paul
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Ein Gitarrist, der ganz in der Nähe von Leo Fender lebte, hatte sich seit den 20er-Jahren - wie auch Beauchamp - mit dem Problem der Verstärkung seiner Gitarre auseinander gesetzt. Er hatte mit Grammophon-Nadeln und Mikrofonen experimentiert und kam - sobald funktionierende elektromagnetische Tonabnehmer zu haben waren - sehr schnell zu dem Schluss, dass der hohle Korpus einer Gitarre weit gehend zu vernachlässigen war, ja das dieser sogar stört, da er bei bestimmten Lautstärken unerwünschte Rückkopplungen erzeugt.
Dieser Gitarrist, niemand anderes als der legendäre Les Paul, machte erst ein paar Versuche bei sich zu Hause und ging dann zu Gibson, um eine Serienfertigung anzuregen. Obwohl er gegen Ende der 40er-Jahre Amerikas populärster und erfolgreichster Gitarrist war, flog er bei Gibson beinah raus, als er mit seinem Plan einer Solidbody
kam. "Wir bauen keinen Besenstiel mit Saiten!", so oder so ähnlich soll sich der Gibson-Chef damals aufgeregt haben.
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Les Paul mit seiner
Ehefrau Mary Ford |
Gibson hielt sich - nicht ganz zu Unrecht - für die renommierteste Instrumentenfirma des Landes und war stolz auf Tradition und handwerkliche Qualität. Eine Gitarre, die aus einem Holzbrett ausgesägt wurde, kam nicht in Frage. Allerdings gab es da einen Countrymusiker namens Arthur Smith, der mit seinem "Guitar Boogie" mehr als eine Millionen Platten verkaufte. Diese Zahl war damals schon bemerkenswert genug, viel erstaunlicher noch war die Tatsache, dass er den Titel auf einer der neuen Fender-Gitarren gespielt hat und damit die Nachfrage nach dem Modell angekurbelt hatte.
Das alles blieb Gibson nicht verborgen und so entschloss sich die Geschäftsleitung, ein Konkurrenzmodell zu bauen, um den Markt nicht schon von vorn herein zu verlieren. Man erinnerte sich an Les Paul und seinen Vorschlag. Les Paul steuerte ein paar Ideen bei, kassierte von jedem verkauften Exemplar Tantiemen und stellte seinen werbewirksamen Namen zur Verfügung.
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1952 - das Jahr der legendären Gibson Les Paul |
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1952 erblickte Gibsons erste Solidbody das Licht der Welt. Wir haben ja schon gehört, dass die Firma viel auf ihr Renommee hielt. Das neue Les-Paul-Modell sollte dafür Beispiel geben. Der Korpus war aus zwei Schichten Holz aufgebaut, unten eine Lage Mahagoni, darauf eine Decke aus Ahorn. Die Decke war darüber hinaus gewölbt und mit einer Leiste eingefasst. Zur Krönung des ganzen wurde die Gitarre in goldfarbener Lackierung geliefert. Diese Details wurden gewählt, um die Gitarre möglichst konkurrenzlos zu machen, denn Gibson ging davon aus, dass Fender derartige Qualität nicht liefern konnte. Damit hatten sie sicherlich recht, allerdings wollte Fender so etwas auch gar nicht anbieten. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Konkurrenz wurden Fenders erste Entwürfe einer Solidbody, die Telecaster und die Stratocaster sowie Gibsons Les Paul die erfolgreichsten E-Gitarrenmodelle, die je gebaut wurden.
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