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History - kurze Geschichte der E-Gitarre
Von den Anfängen bis heute
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Wie es nach den 50ern weiterging
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Nachdem die Les Paul 1952 und die Stratocaster 1954 auf dem Markt waren, tat sich nichts Revolutionäres mehr auf dem Sektor der elektrischen Gitarre. Alles was in den folgenden Jahrzehnten als Neuerung annonciert wurde, war im Grunde nur eine mehr oder weniger gelungene Variation bereits bekannter Details. Wirkliche Neukonstruktionen gab es nur noch zwei Mal. 1958 stellt Gibson seine Semi-Acoustic-Reihe vor. Es handelt sich dabei um Modelle, die echte Bindeglieder zwischen der Gitarre mit akustisch funktionsfähigem Korpus und solchen mit massivem Korpus darstellen. Gibson hat dazu seine Thin-Line-Reihe aus dem Jahr 1955 modifiziert. Der bis dahin flache aber hohle Korpus bekam ein massives Mittelsegment. Die Rückkopplungsempfindlichkeit wurde dezimiert, gleichzeitig verlängerte sich das Sustain. Die Modelle ES-335, ES-345 und ES-355 wurden ebenfalls zu Klassikern.
Noch ein weiteres Mal konnte Gibson mit einer wirklichen Erfindung auf den Markt kommen, als 1963 die Firebird-Reihe vorgestellt wurde. Diese Gitarren verfügten über ein einteiliges Hals-Korpussegment. Der Hals war also weder eingeleimt noch eingeschraubt, sondern durchgehend: Hals und Korpusmittelstück waren eine Einheit. Firebirds zählen zwar heute auch zu den Klassikern unter den E-Gitarren, damals, in der ersten Hälfte der 60er-Jahre, waren sie jedenfalls ein kommerzieller Misserfolg für Gibson.
Alle heute existierenden E-Gitarren lassen sich auf eine handvoll Modelle zurückführen: Gibson ES-150, Fender Telecaster, Fender Stratocaster, Gibson Les Paul, Gibson ES-335 und Gibson Firebird waren (und sind heute noch) die Maßstäbe, an denen sich alle anderen Konstrukteure orientiert haben. Form, Farbe und Materialauswahl sowie die Bestückung mit elektrischen Bauteilen lassen sich beinah beliebig variieren, etwas wirklich Neues entsteht dabei allerdings nicht. Bestes Indiz für diese These scheint die Tatsache, dass diese Klassiker auch heute noch keine Konkurrenz durch Neukonstruktionen fürchten müssen. Im Gegenteil, es gibt eine Menge Musiker, die ein altes Stück einem neuen vorziehen.
Fazit: Da es an der E-Gitarre offenbar nichts Grundlegendes mehr zu verbessern gibt, muss es sich wohl um ein perfektes Instrument handeln, dessen Entwicklungsgeschichte spätestens 1963 geendet hat.
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