Gitarre_Bass  
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Gitarren-Technik
Grundeinstellungen bei der E-Gitarre
 

Intonieren und Feinstimmen
Intonieren (lat. einstimmen) bedeutet in unserem Fall, die Saite mit Hilfe von verstellbaren Böckchen in der Länge zu stimmen (Oktavreinheit). Stimmgeräte sind eine große Hilfe bei diesem Job (trotzdem bitte nicht das eigene Gehör abschalten).
Zunächst ein Tipp für Musiker, die eine Gitarre mit Singlecoil-Pickups besitzen. Diese Tonabnehmer haben ein starkes Magnetfeld, das die Saiten anziehen kann. Egal wie gut die Intonation ist, in höheren Lagen klingen die umwickelten Saiten vollkommen verstimmt, teils ist ein zusätzlicher zweiter, vibrierender Ton hörbar. Diese Krankheit heißt "Stratitis". Die Saiten werden durch die starken Magneten in ihrer Schwingung behindert und erzeugen daher diese "verstimmten" Töne. Dieser Effekt tritt nur in höheren Lagen auf, da die Saiten dann sehr nahe an die Magneten herankommen. Und es tritt nur bei den Bass-Saiten auf, da diese einen dicken Kern haben und so vom Magnetfeld des Pickups am ehesten "erwischt" werden. Die Stratitis lässt sich leicht mit einem passenden Schraubenzieher heilen: Die Pickups an der Seite der Bass-Saiten, so weit es geht, tiefer schauben, bis die Töne sauber klingen. Da die Bass-Saiten von Hause aus lauter sind, kann man die Balance zwischen Bass- und Treble-Saiten recht gut erhalten.
Ein Tipp zum Umgang mit Stimmgeräten: Manche dieser Geräte, ob mit Zeiger oder LED-Anzeige, sind ganz nervöse Zappelheimer, hier empfiehlt es sich, den Volumenregler der Gitarre auf halbe Lautstärke zurückzudrehen; so reagieren die Geräte weniger hektisch. Die Intonation kannst Du am besten kontrollieren, indem Du das  Flageolett am 12. Bund und die im 12. Bund gegriffene Saite vergleichst. Bei der hohen E-Saite sollte jedoch auch das H-Flageolett (19. Bund) mit dem gegriffenen H (19. Bund) verglichen werden.

Die Regel zum Einstellen lautet: Ist der gegriffenen Ton im Verhältnis zum Flageolett zu hoch, den Saitenreiter nach hinten schrauben. Der freischwingende Teil der Saite wird länger, also tiefer. Ist der gegriffene Ton im Verhältnis zum Flageolett zu tief, den Saitenreiter nach vorne schrauben. Der freischwingende Teil der Saite wird kürzer, also höher.
Viel genauer kann diese wichtige Einstellung vorgenommen werden, wenn ein  chromatisches Stimmgerät zur Verfügung steht. Diese Geräte sind nur unwesentlich teurer als Standardausführungen und von daher in jedem Fall der sinnvollere Einkauf, zumal das lästige Umschalten von einer Saite zur nächsten am Gerät nicht erforderlich ist.
Wenn Du einen  chromatischen Tuner besitzt, kannst Du das Ganze noch einmal wie folgt überprüfen: Nachdem die Gitarre in der oben beschriebenen Weise eingestellt ist, auf jeder Saite von leer angefangen in Ganztönen aufwärts spielen. Sie werden feststellen, wie unvollkommen die Methode ist, Flageolett- mit gegriffenem Ton zu vergleichen; denn meistens spielt man ja gegriffene Töne, und kein Song besteht nur aus Flageoletts. Gerade bei den heutzutage beliebten Jumbo-Bünden, entscheidet mehr oder weniger Druck der Greifhand über die Tonhöhe. Deshalb sollte die Intonation möglichst mit gegriffenen Tönen eingestellt werden.