Keyboards_MIDI  
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Analoge Klangsynthese
Filter
 

Flankensteilheit
Neben der Charakteristik eines Filters ist die Flankensteilheit eine wichtige Eigenschaft. Das verquere Wort bezeichnet einfach nur, wie steil das Filter abschneidet. Je höher die Flankensteilheit, desto schärfer die Filterwirkung.
Die Flankensteilheit wird in dB/Oktave angegeben.
12 dB/Oct bedeutet: Wenn die Cutoff-Frequenz beispielsweise bei 1000 Hz liegt, dann sind die Frequenzanteile bei 2000 Hz bereits um 12 dB gedämpft, bei 4000 Hz um 24 db und so weiter.
Das ist aber nur was für Möchtegern-Physiker: Man muss sich lediglich merken, wozu verschiedene Flankensteilheiten musikalisch verwertbar sind.

12 db/Oct empfehlen sich immer dann, wenn das Filter den Sound nur leicht formen, aber nicht wirklich verändern soll. Die Filterwirkung ist sehr leicht und lässt noch vieles vom Klang übrig. Bei akustischen Sounds wie Klavier oder Gitarre beispielsweise kann ein 12 dB Filter die Dämpfung ganz gut imitieren - ein Grund dafür, dass im Sampler weniger steile Filter eingesetzt werden.

Bei einer Steilkurve von 24 dB/Oct greift das Filter schon drastischer in den Sound ein, er klingt sofort elektronischer und künstlicher. Wenn das Filter wirklich "Sound machen" soll, etwa bei druckvollen Synthesizerbässen oder schmatzenden Sequenzersounds, ist eine höhere Flankensteilheit die bessere Wahl. Noch drastischer wird's natürlich wenn Sie mehrere Filter hintereinander schalten, dann nämlich addieren sich die Flankensteilheiten. Zwei serielle 24-dB-Filter ergeben ein 48-dB-Filter.

Die merkwürdigen Größen rühren daher, dass diese Filter früher mit einer Kombination aus Kondensator und Widerstand (RC-Glied) elektronisch realisiert wurden und pro Schaltkreis eine Dämpfung von 6-dB-Oct erreicht wurde. Durch Kaskadierung mehrerer RC-Bausteine wurden dann die steileren Filter realisiert.