Keyboards_MIDI  
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Analoge Klangsynthese
Filter
 

Filter
Bei allen Instrumenten gibt es Möglichkeiten, den Klang zu dämpfen - so z. B. Deckel und Hammerfilz beim Klavier, Dämpfer oder Filzklöppel für Schlaginstrumente, weichere Plektren bei Gitarren. Keines davon kann den Grundklang des Instrumentes aber völlig verändern und nicht nur dumpfer machen - wie es der Dämpfer der gestopften Trompete kann, der die Funktionsweise eines Filters am besten veranschaulicht.
Zentrale Regelmöglichkeiten eines Filters sind die Cutoff-Frequenz und die Resonanz.
Filtertypen Kombination Charakteristik Flankensteilheit


Cutoff
Die Grenze, oberhalb oder unterhalb (abhängig vom Filtertyp) der ein Filter Frequenzen dämpft wird als Cutoff-Frequenz bezeichnet. Im Grunde ist auch das ein verwirrender Begriff, denn die Frequenz selbst kann Ihnen herzlich egal sein - man sieht ohnehin nur einen Wertebereich von 0-127.
Ein statisches Filter allein ist klanglich allerdings noch genauso langweilig wie die Oszillator-Wellenform. Zu einem musikalisch interessanten Sound wird das Ganze erst durch Filterverläufe, per Hüllkurve, durch Drehen eines Wheels oder auch eine LFO-Modulation. Erst dann entstehen schmatzende Leads, knackige Bässe oder fette Synthbrass-Sounds.
Eine Standard-Modulationsquelle der Filtersektion ist der Parameter Keybaord-Tracking: dieser regelt die Modulation der Cutoff-Frequenz in Abhängigkeit der Tonhöhe. Man erreicht damit z.B., dass sich mit steigender Tonhöhe das Filter öffnet (und je nach Einstellung des Parameters auch das Gegenteil).
Resonanz
Dieser Regler spitzt den Bereich um die Cutoff-Frequenz zu, vergleichbar dem Q-Regler eines parametrischen Equalizers. Je höher die Resonanz, desto deutlicher und synthetischer die Filterwirkung, bis hin zu den typischen Wah-Wah- oder Schmatzeffekten. Filter ohne eine Resonanzfunktion klingen nicht wesentlich spannender als Bass- und Höhenregler.
Wird die Resonanz bis zum Anschlag aufgedreht, beginnen viele Filter, selbst zu schwingen und einen Sinuston in Höhe der Cutoff-Frequenz zu erzeugen - Selbstoszillation heißt das dann. Dieser Ton mischt sich dann mit dem Oszillatorsignal und wird zum Beispiel gern für analoge Orgelsounds oder auch als Sinuston für elektronische Drumsounds benutzt.
Diese beiden Parameter sind die einzig regelbaren Eigenschaften des Filters - Sie erinnern sich: Bei den Oszillatoren war es ähnlich simpel.
Kommen wir zu den Filtermodi. Ähnlich den Bass-, Höhen- oder Mittenreglern gibt es auch bei den Synthesizerfiltern unterschiedliche Charakteristika. Diese Filtertypen gibt es selbstverständlich nicht nur in analogen Synthesizern, sondern in allen, die überhaupt Filter anbieten.