Detune - gezielte Verstimmung |
Ausgehend von einer guten, gleichmäßigen Stimmung kann man durch Verstimmung bestimmte Klangvarianten erzielen. Benötigt man für einen Song einen satten Balladen-Sound, verwendet dazu aber nicht gerade eine geeignete Snaredrum, so kann man sich mit folgendem Trick behelfen: |
Die Stimmsschraube, in deren Bereich eine Dämpfung angebracht ist, wird stark oder sogar ganz entspannt. Durch diese partielle Verstimmung des Schlagfells wird die Snaredrum nun einen satten und kurzen Sound mit wenig Oberton erzeugen. Diese Methode wurde u.a. vom Toto-Drummer Jeff Porcaro live eingesetzt, um mit einer ansonsten sehr hoch gestimmten 14"-x-5"-Ludwig Supraphonic Snaredrum auch Balladen mit satten Sounds spielen zu können.
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Der Drummer Dave Mattacks (Jethro Tull, Paul McCartney, Chris Rea u.a.) wendet z.B. folgende Methode an: Das Schlagfell wird in seiner Gesamtheit verstimmt. Ausgehend von einer gleichmäßigen Stimmung wird die Stimmschraube in der Position "6 Uhr" um den Wert von einer ¾-Umdrehung entspannt, die beiden Schrauben links und rechts daneben um eine halbe Umdrehung. Die Stimmschraube in der Position "12 Uhr" wird um den Wert einer ¾-Umdrehung gespannt, die Schrauben links und rechts daneben um eine halbe Umdrehung. |
Ein häufig auftretendes Problem ist das unerwünschte Nachrascheln des Snareteppichs bei Schlägen auf ein bestimmtes Tom oder durch Schwingungsanregung durch andere Instrumente. Dies lässt sich relativ einfach beheben: Die Stimmschrauben links und rechts des Snareteppichs um eine Viertelumdrehung höher oder tiefer stimmen. Damit stimmt ihr die Snaredrum aus dem kritischen Bereich heraus und euer persönlicher Snaredrumsound sowie der Spielkomfort bzw. das gewisse Spielgefühl bleiben bei dieser geringfügigen "Verstimmung" erhalten. |
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