Keyboards_MIDI  
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Sampler & Sampling
Grundlagen zur Sampling-Technologie
 

Ausstattungsmerkmale eines Samplers
A/D-Wandler
Technische Daten des Ausgangswandlers - für den Durchschnitts-Anwender weniger aufschlussreich als ein Hörtest, zumal heute ohnehin alle Sampler mit ähnliche beeindruckenden Werten aufwarten können.
Audio-Ausgänge
Von der Anzahl der Audioausgänge hängt es ab, wie viele verschiedene Sounds separat im Pult gehandhabt - d.h. auf separate Kanäle gegeben werden können. Für Drums etwa benötigt man mindestens acht Einzelausgänge, für normale Stereosounds lediglich einen Stereoausgang.
Architektur / Stimmenaufbau
Umfang und Ausstattung einer Samplerstimme. Wichtig: Lassen sich mehrere Samples über den Velocity-Bereich verteilen (soft, mid, hard), wie ist die Ausstattung mit Filtern, Hüllkurven, LFOs ? Hier lassen sich die klanglichen Möglichkeiten des Samplers ablesen.
D/A-Wandler
Technische Daten des Ausgangswandlers, hier gilt in etwa das Gleiche wie für den A/D-Wandler
Digital I/O
Digitale Ein- und Ausgänge ermöglichen es, Samples von digitalen Klangquellen (CD-Player, DAT-Recorder, Digitalpult) verlustfrei zu übertragen, da keine Wandlung mehr notwendig ist.
Display
Beim Sampler ein sehr wichtiges Kriterium. Um Samples am Gerät schneiden und loopen zu können, braucht man eine graphische Anzeige des Audiosignals. Displays, die nur alphanumerische Zeichen anzeigen können, erschweren das Editieren von Samples unnötig.
Deshalb sind die meisten Sampler mit einem graphischen LC-Display mit Punktmatrix ausgestattet.
DSP-Funktionen
(DSP = Digital Signal Processor) - Funktionen, mit denen man das Klangmaterial manipulieren kann. Hierunter fallen unter anderem Time-Stretching (Ändern der Sample-Länge ohne Tonhöhenänderung), Pitch-Shifting (Transponierung des Samples ohne Längenänderung) oder auch Sample-Rate-Converter, Compressor. Eine umfangreiche Ausstattung mit DSP-Funktionen ist besonders dann wichtig, wenn man keine Sample-Editorsoftware benutzen kann. Aber auch Computerbesitzer werden den geringeren Datentransfer-Aufwand zu schätzen wissen, wenn sie vieles direkt im Sampler erledigen können.
Effekte
Eingebaute Effekte sind besonders dann sinnvoll, wenn der Sampler nicht in einem gut ausgestatteten Studio eingesetzt wird oder wenig Einzelausgänge hat. Mehr dazu siehe unten im gleichnamigen Abschnitt.
Filtermodi
Je mehr Filtermodelle der Sampler anbietet, desto flexibler ist er klanglich. Zur Wiedergabe imitativer Sounds genügen einfache Standard-Tiefpassfilter. Um Klänge jedoch effektiv formen zu können und aus Samples neue Sounds zu generieren, müssen mehrere Filtermodi vorhanden sein - neben Tiefpass also auch Hochpass und Bandpass. Regelbare Filterresonanz ist bei neueren Modellen obligatorisch.
Flash-ROM
Neben dem normalen RAM, dessen Inhalt beim Ausschalten verloren geht, kann man in einige Sampler einen nichtflüchtigen Speicher - Flash-ROM - einbauen. Flash-ROM ist wesentlich teurer als RAM, ist aber direkt nach dem ?Booten? (d.h. quasi nach dem Einschalten) verfügbar. Nur wenige Sampler erlauben den Einbau von Flash-ROM-Modulen. Sehr praktisch ist Flash-ROM etwa als Zwischenspeicher für aktuelle Projekte oder zum Bereithalten von Sounds und Einstellungen, die man immer wieder braucht.
Floppy
Floppy-Laufwerke verlieren ihrer geringen Speicherkapazität wegen im Sampler an Bedeutung. In der Regel benutzt man Disketten nur noch, um ein Software-Update zu laden oder Samples von DOS-Disketten zu importieren.
Harddisk-Recording
Einige Sampler können direkt - das heißt: Unter Umgehung der RAM-Begrenzung - vom Eingangswandler auf Festplatte aufnehmen. So lässt sich der Sampler als einfacher digitaler Audio-Schnittplatz einsetzen. Mit den Editierfunktionen kann man einfache Remixes oder Schnittarbeiten mit dem Sampler erledigen, etwa Songteile in einer Playlist neu arrangieren. Da Harddisk-Recording-Systeme immer billiger und leistungsfähiger werden, verliert der Sampler als Alternative zum computergestützten Schnittplatz an Bedeutung.
Interne Harddisk
Praktisch ist die Einbaumöglichkeit für eine interne Harddisk, auf der man die wichtigsten Sounds ablegen kann. Viele Sampler bieten dafür einen Einbauplatz, die passenden Kabel werden oft mitgeliefert. Einige Sampler erlauben auch den Einbau von Wechselmedien, das Laufwerk wird dann an Stelle einer Frontblende eingesetzt.
Interne Signalverarbeitung
Die Auflösung der internen Signalverarbeitung wird in Bit angegeben. Sie ist in der Regel höher als die der Wandler. Der Grund: Schon das simple Addieren zweier 16-Bit-Samples erhöht die Bitbreite auf 17. Würde man sechzehn 16-Bit-Noten spielen, bräuchte man schon 20 Bit. Für den Durchschnitts-User ist dieses Kriterium wenig aussagekräftig, allerdings sollte die interne Signalverarbeitung nicht unter 24 Bit auflösen.

Klangformung
Hierunter werden Filter, Hüllkurven, LFOs gefasst - alles, womit sich aus dem rohen Sample-Material ein Klang formen lässt. Einfaches Kriterium: Je mehr Klangbausteine, desto besser.
Kompatibilität
Die meisten Sampler können nicht nur ihre eigenen Daten verarbeiten, sondern auch Medien im Format eines anderen Herstellers lesen (zumeist Akai, E-mu, Roland, AIFF, WAV). Je mehr Formate auf der Kompatibilitätsliste stehen, desto weniger eingeschränkt ist man in der Auswahl der Soundlibrary. Wer den Sampler oft im Verbund mit einem Computer benutzen möchte oder auch mal CD-ROMs oder SCSI-Medien in anderen Formaten einsetzt, sollte auf dieses Kriterium besonders achten.
MIDI
Nun ja - MIDI hat jeder Sampler. Hier werden die MIDI-Funktionen aufgelistet - etwa, ob der Sampler den Sample-Dump anbietet oder vielleicht sogar zwei MIDI-Schnittstellen bietet, wie etwa der E-mu EIV, der 32 Kanäle gleichzeitig managen kann.
Sequenzer/SMF-Player
Zum Aufzeichnen von Ideen oder zum Abspielen von MIDI-File-Songs (SMF) haben einige Sampler einen einfachen Sequenzer an Bord - nicht vergleichbar und kein Ersatz für einen richtigen MIDI-Recorder. Um Songs auf die Bühne mitzunehmen oder mal eben eine MIDI-File-Disk abzuspielen, ist so ein Simpel-Sequenzer praktisch. Sequenzer mit Workstation-Niveau dagegen gibt es in Samplern höchst selten.
Polyphonie
Die Gesamtzahl der Stimmen. Ab ca. 32 Stimmen lassen sich Pianosounds auch mit Pedal einigermaßen spielen, für anspruchsvollere Multimode-Arrangements oder vornehmlich Stereosounds sollten es schon 64 Stimmen sein, hier liegt momentan auch der Durchschnitt. Bei der Bewertung der Polyphonie muss man berücksichtigen, dass Stereosounds pro Note zwei Stimmen verbrauchen, und dass viele Sounds durch Kombinationen zweier oder mehrerer Samples pro Note entstehen.
Sounds (Programs, Presets)
Die maximale Anzahl der Sounds (Multisamples), die sich im RAM unterbringen lassen. Die allgemeine Untergrenze von 128 reicht für so gut wie alle Anwendungen aus.
RAM-Kapazität
Hier wird meist die serienmäßige und maximale RAM-Kapazität in MB angegeben. Serienmäßig werden die Sampler nur noch mit Minimal-RAM ausgeliefert, beim Kauf muss man bereits RAM-Erweiterungen einplanen. Auf Grund der gestiegenen Ansprüche an die Sounds - zu sehen an den Speicheranforderungen von CD-ROM-Samples - braucht man mindestens 32 MB, besser noch 64, um professionell arbeiten zu können. Näheres dazu weiter unten. Die RAM-Erweiterungen bekommt man in Form standardisierter SIMM-Module günstig im Computerhandel. Nur ältere Sampler müssen noch mit herstellereigenen RAM-Bausteinen erweitert werden - teuer und heute schwer zu bekommen.
Kleiner Tipp: Manchmal wird die RAM-Kapazität in MW (MegaWord) angegeben - zugegebenermaßen etwas verwirrend, aber einfach zu lösen: Ein Word sind zwei Bytes, sodass man die Word-Angabe einfach mit 2 multiplizieren muss, um auf die MB-Zahl zu kommen.
Sample-Editing-Funktionen
In dieser Rubrik sind die Sample-Editing-Funktionen aufgelistet: Schneiden, Loopen, Normalizen und Kombinieren von Samples sind Standard, dazu gibt es oft noch automatische Loop-Kompression. Je mehr, desto besser.
Samples
Maximale Anzahl der Samples im Speicher. Sie sollte nicht unter 200 liegen, denn Stereosounds mit vielen Split-Zonen brauchen gern mal 50 Samples für sich allein. Einige Sampler erlauben bis zu 1000 Einzelsamples.
Sampling
Hier sehen Sie, ob der Sampler mono oder stereo ausgelegt ist, ob er nur analog sampelt oder auch digitale Eingänge anbietet, und welche Sampling-Rates er beherrscht. Die Sampling-Rates 44.1 und 48 kHz sind Standard in digitalen Audiosystemen. Andere Sampling-Rates sind oft praktisch für Spezialanwendungen oder gezielte Veränderung der Klangcharakteristik.
Sampling-Zeit
Zusatzangabe, die sich aus der maximalen RAM-Kapazität ergibt (Formel siehe unten).
SCSI
Eine SCSI-Schnittstelle ist ebenfalls obligatorisch und überaus wichtig. Über SCSI lassen sich beliebige Laufwerke (CD-ROM, Festplatte, Wechselmedien) anschließen, außerdem kann man den Sampler so mit einem entsprechend ausgestatteten Computer verbinden, mit dem der Sampler dann schnell und problemlos Samples austauschen kann.
SMPTE
Immer seltener bekommen Sampler auch einen SMPTE-Anschluss. Hierüber lässt sich der Sampler direkt mit einem SMPTE-Gerät synchronisieren (Video-Recorder, Bandmaschine). Samples können dann zu genau definierbaren Zeiten gestartet werden. Meist übernehmen diese Aufgabe aber heute externe Sequenzer.
Steckplätze
Hier lassen sich meist Effektboards, digitale Audioanschlüsse, Einzelausgänge oder eine Harddisk nachträglich einbauen. Mehr Informationen zu solchen Erweiterungen finden Sie unten.
Zonen pro Multisample
Auch hier wieder: Je mehr, desto besser. Abhängig von der Architektur des Samplers kann ein Zone ein Bereich auf dem Keyboard oder ein Sample mit allen Klangformungs- und Abspielparametern sein.

RAM
Einzelausgänge
digitale Schnittstellen
integrierte Effekte
SCSI und Speichermedien
Daten-Transfer
die Sample-Bearbeitung bzw. Editierung des Samplers mittels Editor-Software
Wo bekommt man Sounds?
die klangliche Beurteilung eines Samplers